Bilder von Aktionen „vor Ort“ im Oberbergischen
Infostand im Forum in Gummersbach
Aidshilfe Oberbergischer Kreis e.V.
Gemeinsam gegen AIDS !
Safer Sex
Spaß muß sein – aber sicher muß er sein !
Sex gehört zum Leben wie Essen und Trinken. Und so unterschiedlich wie die Essgewohnheiten entwickelt sich auch die Sexualität jedes Menschen anders. Der oder die Eine genießen das Sexualleben in vollen Zügen, während andere es lieber „ruhiger“ angehen oder „auf den Richtigen“ warten.
Beide Einstellungen sind richtig und müssen von allen akzeptiert werden! Jemanden als „Schlampe“ oder „geilen Bock“ zu bezeichnen, weil er sein Sexualleben genießt und auslebt ist genauso falsch wie umgekehrt!
Neben HIV und Aids lauern aber auch weitere Infektionsgefahren bei intensivem körperlichem Kontakt. Neben den klassischen Geschlechtskrankheiten, die heute leider wieder auf dem Vormarsch sind (!!!), sind dies vor allem:
Infektionen verursacht durch Bakterien,Viren, Parasiten, Pilze usw. bei ungeschütztem Vaginal-, Oral- oder Analverkehr:
Chlamydien-Infektion
Hepatitis B
Hepatitis C
Herpes genitalis
Kondylome (Feigwarzen)
Trichomonaden
Filzläuse
Was ist Hepatitis?
Hepatitis ist eine entzündliche Viruserkrankung der Leber. Die Symptome umfassen u. a. Appetitlosigkeit, dunklen Urin und manchmal auch Fieber.Unter Umständen vergrößert sich die Leber, und eine GELBSUCHT tritt auf ( es kommt zur Gelbfärbung der Haut ).
Hepatitis gibt es in chronischer und akuter Form. Eine akute Erkrankung kann nach etwa zwei Monaten nachlassen, sie kann aber in seltenen Fällen auch zu einem Leberversagen führen. Ein chronischer Krankheitsverlauf zieht das Risiko eines dauerhaften Leberschadens nach sich.
Hepatitis A, die man früher infektiöse ( ansteckende ) Hepatitis nannte, ist der häufigste Verursacher einer akuten Erkrankung. Sie wird gewöhnlich durch Lebensmittel und Wasser ( i.d.R. vom Menschen verseucht ) übertragen und kann unter gewissen unhygienischen äusseren Umständen sogar zu einer Epidemie führen.
In den Vereinigten Staaten diagnostiziert man in zunehmendem Masse Drogenabhängige mit dieser Form der Hepatitis. Beide Hepatitis- Arten, B und Non- A/ Non- B, werden in erster Linie über Blut oder Blutprodukte verbreitet, und beim Typ B weiß man aber auch von einer Übertragungsmöglichkeit von der Mutter auf den Fötus und durch Intimkontakte/ Geschlechtsverkehr.
Der Typ B ist gegen Sterilisierung der Instrumente im Krankenhaus resistent, und man findet ihn häufig bei Drogenkonsumenten, die die Nadeln mit anderen teilen. Oft führt dies zu einer anfänglichen Lebererkrankung, vergleichbar mit der Non- A/ Non- B, wobei beide Formen häufig chronisch verlaufen.
Erst 1988 wurde ein Non- A oder Non- B Virus isoliert, und dieses bezeichnet man nun als C Virus ( wahrscheinlich Verursacher aller Non-A/ Non- B Fälle ). Eine andere Form der Hepatitis, genannt Delta Hepatitis, wird von einem sehr kleinen Virus, das sich nicht selbst replizieren kann, ausgelöst und setzt eine vorangegangene B- Virus- Infektion voraus. Dieses Virus wurde erstmals 1977 identifiziert und wird seitdem als Retrovirus bezeichnet. Delta Hepatitis kann auch chronisch verlaufen. Eine akute Leberentzündung kann dann, als Folge und in Verbindung mit verschiedenen Infektionen der Leber auftreten.
Weitere Auslöser für eine Hepatitis können sein: Kontakt mit Kohlenstoff- Tetrachloriden, der Giftpilz Amanita Phalloides, Arsen, und bestimmte Drogen, wie z.B. Sulfonamide. Eine abgeschwächte Form der Hepatitis kann von zwei Arten des Herpes- Virus ausgelöst werden: durch das Cytomegalo- Virus und das Epstein- Barr Virus.
Mildere Formen der akuten Hepatitis werden am besten mit Bettruhe und ohne Medikamente behandelt. Bei einem starken Leberschaden, verursacht durch Hepatitis, kann eine Blut- Wechsel- Transfusion notwendig werden. Eine chronische Hepatitis führt i.d.R. zu Zirrhose, Leberkarzinom oder anderen bleibenden Leberschäden. Das B- Virus und gewisse Drogen ( Medikamente ) verursachen einen kleinen Prozentsatz von Fällen, aber die Ursache für die meisten Hepatitis- Erkrankungen ist unbekannt; das Delta- Virus mag für einige Rückfälle verantwortlich sein, die bei Patienten mit chronisch aktiver Leberentzündung beobachtet werden. Typ B- Infektionen werden oft mit einer Form des Leberkrebs, dem Leberzellkernkarzinom, in Verbindung gebracht, besonders in Asien und Afrika.
Am häufigsten von chronischer Hepatitis betroffen, sind Frauen im Alter unter 45 Jahren. Man benutzt Steroide um gewisse Formen chronischer Hepatitis, nicht viralen Ursprungs, zu behandeln, aber bei längerer Anwendung bei chronischer Hepatitis B erscheint dies nicht effektiv und kann sogar einen Leberschaden beschleunigen. Tests einer neüren Behandlungsmethode mit alfa Interferon versprechen größere Erfolgsaussichten.
Alfa Interferon wird auch gegen Hepatitis C angewendet. In den 70er Jahren entwickelte B. S. Blumberg einen Diagnose- Test für Hepatitis B und seit 1981 wird ein gentechnisches Analyseverfahren benutzt, um gewisse andere Virus- Typen zu bestimmen. Einen Plasma- abgeleiteten Impfstoff gegen den B- Typ gibt es seit 1981, und ein gentechnisch aus tierischen Zellen hergestellter Impfstoff wurde 1986 lizensiert. Beide sind kostspielig. Ein vor kurzem gentechnisch erzeugter Schluckimpfstoff, hat in Tierversuchen gute Ergebnisse gezeigt und kann evtl. eine weniger teure Alternative bedeuten.
Schnellübersicht der Infektionsrisiken:
Großes Infektionsrisiko
Gemeinsame Nutzung von Spritzen und Nadeln (Drogengebraucher)
Ungeschützter Analverkehr (Darmverkehr)
Für den passiven Partner, egal ob Mann oder Frau, ist das Risiko besonders groß, auch ohne Samenerguß.
Ungeschützter Vaginalverkehr (Scheidenverkehr)
Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit Infizierten ist die Ansteckungsgefahr hoch.
Schwangerschaft einer HIV-infizierten Frau – großes Risiko für das Kind vor, während und nach der Geburt (Stillen). Eine umfassende medizinische Betreuung kann das Risiko für das Kind jedoch sehr stark senken.
Sexualpraktiken mit Kontakt zu Blut und Körperflüssigkeiten (SM-Spiele, gemeinsame Bentzung von Sexspielzeug (Toys) wie Dildos, o.ä.) Hier besteht vor allem durch Flüssigkeitsanhaftungen ein Infektionsrisiko. Daher „eigenes Spielzeug“ verwenden oder reinigen bevor es von anderen Personen genutzt wird.
Mittleres Infektionsrisiko
Oralverkehr (Mundverkehr)
Durch Aufnahme HIV-haltiger Samen- oder Scheidenflüssigkeit in den Mund ist Infektion möglich, auch wenn es nicht zur Ejakulation kommt (Lust-Tropfen)
Kein Infektionsrisiko
Küssen, Zungenküsse:
Zwar findet sich auch im Speichel der HI-Virus, die Anzahl ist aber so gering, dass eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen werden kann.
Körperkontakte, Hautkontakte:
Kein Risiko bei Haut- und Körperkontakten wie Händeschütteln, Streicheln, Schmusen.
Familienleben, Gemeinschaftsleben:
Niemand kann sich anstecken, auch wenn er mit einem Infizierten in einer Familie oder Wohngemeinschaft eng zusammlebt.
Übertragung durch die Luft:
Auch durch Anhusten oder Niesen kann man nicht mit HIV infiziert werden.
Essen und Restaurant, Geschirr, Kleidung, Wäsche:
Auch hier kein Risiko bei der gemeinsamen Benutzung von Eßgeschirr. Auch Kleidung oder Wäsche von Infizierten muß nicht gesondert gewaschen werden. Auch beim Tragen von (nicht gewaschener) Wäsche besteht bei gesunder Haut (keine offenen Wunden) kein Risiko.
Schwimmbad, Sauna, Toiletten, Waschräume:
HIV kann bei der gemeinsamen Nutzung nicht übertragen werden.
Arzt, Zahnarzt, Krankenhaus:
Kein Risiko durch medizinische Maßnahmen bei Beachtung der üblichen Hygienevorschriften (d.h. Benutzung von Einwegmaterial oder sicher keimfrei gemachten Instrumenten.
Bei Gabe von Blut und Blutplasma besteht trotz sehr effektiver Sicherungsverfahren ein – äußerst niedriges – Restrisiko. Deswegen wird bei planbaren Operationen die Eigenblutspende empfohlen. Inaktivierte Blutprodukte sind bei ordnungsgemäßer Herstellung praktisch HIV-sicher.
Friseur, Maniküre, Piercing, Tätowieren, Ohrlochstechen:
Bei Einhaltung der Hygienevorschriften kein Risiko.
Insektenstiche:
Kein Risiko
Informationen zu HIV und AIDS
HIV (Human Immundefekt Virus) und AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome), trat erstmals Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in Erscheinung. Seitdem wächst die Zahl der Infektionen Jahr für Jahr – in weiten Bereichen der Welt teilweise ungebremst und mit katastrophalen Folgen für das soziale und wirtschaftliche Leben.
Die Ansteckungswege und Möglichkeiten des Schutzes vor dem Virus sind vielen bekannt. Warum dann diese Seite? -> damit Sie die eigene Gefährdung abschätzen, das eigene Verhalten anpassen und so eine Ansteckung vermeiden können.
Unnötige Sorgen und Ängste sollen vermieden und Vorurteile abgebaut werden, damit ein Klima der Ausgrenzung und Abwertung von Infizierten und Kranken vermieden werden
Was ist HIV?
HIV ist ein Virus das vor allem die Zellen des Abwehrsystems befällt. Es vermehrt sich in ihnen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich. Das körpereigene Abwehrsystem kann – anders als bei den meisten anderen Infektionen – HIV nicht aus dem Körper entfernen, obwohl einige Wochen nach der Infektion Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das eingedrungene Virus gebildet werden.
Was ist AIDS?
AIDS ist eine schwere, durch HIV ausgelöste, Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. Es macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger und anfällig für Tumore, die ein gesunder Mensch problemlos abwehrt. Die durch die Schwächung des körpereigenen Immunsystems ausgelösten Krankheiten führen schließlich zum Tod.
Was passiert nach der Infektion?
HIV gehört zu den schwer übertragbaren ansteckenden Krankheiten, d.h. eine Infektion ist nur durch Austausch von Körperflüssigkeit (Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit) die mit HI-Viren belastet ist, möglich.
Ein „zufälliger“ Kontakt im Alltag als Infektionsquelle ist auszuschließen. Die HI-Viren überleben ausserhalb des Körpers nur relativ kurze Zeit (10 – 15 Minuten), ist die Körperflüssigkeit (Blut, Sperma, etc.) bereits angetrocknet sind auch die HI-Viren bereits abgestorben. Darüber hinaus ist für die Infektion ein direkter Kontakt (offene, blutende Wunde, Kontakt mit Schleimhäuten) notwendig. Die gesunde Haut und selbst eine Wunde mit Krustenbildung, lassen HI-Viren nicht eindringen.
Nach einigen Wochen kann es zu ersten Anzeichen der Infektion kommen: kurz andauerndem Fieber, Hautausschlag und Drüsenschwellungen beispielsweise. Dieses vorübergehende Krankheitsbild ist aber nicht mit der Krankheits AIDS gleichzusetzen!
Die meisten Menschen mit HIV bleiben über Jahre beschwerdefrei. Die Infektion wirkt sich nicht spürbar aus und ist den infizierten Menschen auch nicht anzusehen.
Aber mit der Ausbreitung des Virus im Körper ist bereits eine Ansteckung anderer Menschen möglich und zwar schon bevor Antikörper im HIV-Test nachweisbar sind und auch, wenn das Virus im Blut aufgrund einer medikamentösen Behandlung nicht mehr nachweisbar sein sollte.
Langsam entwickelt sich eine Schwächung des Immunsystems, die schließlich zur Erkrankung AIDS führt – dem tödlich verlaufenden Endstadium der HIV-Infektion. Ursächlich für den Tod sind meist Infektionen, ausgelöst durch verschiedene, für den Gesunden meist harmlose, Erreger.
Die seit 1996 verfügbare retrovirale Behandlung verlängert zwar die Lebenserwartung da die rasche Ausbreitung der Viren im Körper gehemmt wird, birgt aber wegen der nicht unerheblichen Nebenwirkungen zusätzliche Gefahren. HIV und AIDS sind nach heutigem Erkenntnisstand also nicht mehr zwangsläufig tödlich, aber auf jeden Fall als chronische Erkrankung anzusehen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führt.
2002 fand sich eine kleine Gruppe engagierter Mitmenschen die es sich zur Aufgabe machten, das Thema HIV und Aids auch im Oberbergischen Kreis zu ihrer Sache zu machen und die Aidshilfe Oberbergischer Kreis e.V. wurde gegründet.
Wir sind auch heute (2016) noch ein kleine Gruppe die aktiv tätig ist, aber wir freuen uns über viele Unterstützer unserer Arbeit.